Was dürfen Hunde nicht essen! Vorsicht bei diesen giftigen Lebensmitteln

Hunde sind nicht nur treue Begleiter, sondern für viele Menschen auch geliebte Familienmitglieder. Da ist es nur natürlich, dass man seinem Vierbeiner hin und wieder einen Leckerbissen aus der Küche zustecken möchte. Doch Vorsicht: Viele Lebensmittel, die für uns Menschen völlig harmlos sind, können für Hunde ungeeignet oder sogar hochgiftig sein. Bereits kleine Mengen mancher Nahrungsmittel können bei Hunden schwere Vergiftungen hervorrufen, die im schlimmsten Fall tödlich enden.

Hundehalter sollten daher genau wissen, welche Lebensmittel ihr Hund bedenkenlos fressen darf und welche tabu sind. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Nahrungsmittel, die Hunde besser nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen zu sich nehmen sollten.

Diese Lebensmittel dürfen Hunde nicht essen! Sie sind für Hunde giftig!

Einige Lebensmittel enthalten Inhaltsstoffe, die für Hunde hochgiftig sind und daher niemals verfüttert werden dürfen. Dazu gehören vor allem:

Schokolade, Kaffee, schwarzer und grüner Tee:
Diese Genussmittel enthalten Theobromin und Koffein. Bereits ab einer Dosis von 100-150 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht kommt es zu ersten Vergiftungserscheinungen. Die Folgen sind Erbrechen, Durchfall, Zittern, Herzrasen bis hin zu Krämpfen, Atemlähmung und Herzversagen. Je höher der Kakaoanteil, desto giftiger ist die Schokolade für Hunde.

Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse:
Sie enthalten schwefelhaltige Stoffe, die die roten Blutkörperchen des Hundes schädigen und zur lebensbedrohlichen Blutarmut führen können. Bereits ab 5 g pro kg Körpergewicht kann es zu Vergiftungen kommen. Symptome sind blasse Schleimhäute, Schwäche, Atemnot, brauner Urin. Zwiebeln und Knoblauch sind roh, gekocht und getrocknet giftig.

Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse:
Sie enthalten schwefelhaltige Stoffe, die die roten Blutkörperchen des Hundes schädigen und zur lebensbedrohlichen Blutarmut führen können
Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse: Sie enthalten schwefelhaltige Stoffe, die die roten Blutkörperchen des Hundes schädigen und zur lebensbedrohlichen Blutarmut führen können

Weintrauben und Rosinen:
Sie können beim Hund akutes Nierenversagen auslösen. Die genaue giftige Substanz ist noch unbekannt. Manche Hunde reagieren empfindlicher als andere. Symptome treten meist innerhalb von 24 Stunden auf und umfassen Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, vermehrtes Trinken und Urinieren, später Fressunlust und Teilnahmslosigkeit bis zum Nierenversagen.

Sie können beim Hund akutes Nierenversagen auslösen
Sie können beim Hund akutes Nierenversagen auslösen

Avocado:
Alle Teile der Avocado, besonders aber Schale, Blätter und Kern, enthalten Persin. Dieses Gift kann beim Hund zu Erbrechen und Durchfall, Atemnot und Herzrasen sowie im schlimmsten Fall zu Herzversagen und Tod führen. Zudem besteht beim Verschlucken des Kerns Erstickungsgefahr.

Macadamia-Nüsse:
Sie enthalten ein unbekanntes Gift, das beim Hund zu Schwäche, Krämpfen, Fieber, Zittern und Lähmungserscheinungen führt. Bereits 5 Nüsse können bei einem mittelgroßen Hund Vergiftungen hervorrufen.

Alkohol:
Er wirkt sich bei Hunden noch verheerender aus als beim Menschen. Schon geringe Mengen führen zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen, Atemlähmung und Koma. Es drohen irreparable Schäden an Leber und Gehirn.

Xylitol und andere Zuckeraustauschstoffe:
Sie können beim Hund einen gefährlichen Abfall des Blutzuckers sowie Leberschäden hervorrufen. Xylitol ist besonders tückisch, da es in vielen Produkten wie zuckerfreien Kaugummis, Bonbons, Gebäck, Zahnpasta etc. enthalten ist. Bereits 0,1 g pro kg Körpergewicht können beim Hund zu einer Unterzuckerung führen.

Lebensmittel, die Hunde nur in Maßen oder speziell zubereitet fressen dürfen

Manche Lebensmittel sind für Hunde nicht grundsätzlich giftig, sollten aber nur in Maßen oder in speziell zubereiteter Form gefüttert werden:

Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Auberginen enthalten in grünen und unreifen Teilen sowie in Keimen das giftige Solanin. Nur vollreife Früchte ohne grüne Stellen sowie geschälte, gekochte Kartoffeln sind für Hunde geeignet. Auch das Kochwasser von Kartoffeln sollte wegen der ausgelaugten Giftstoffe nicht verfüttert werden.

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen enthalten Lektine, die roh giftig sind. Hunde sollten Hülsenfrüchte daher nur gekocht bekommen. Getrocknete Bohnen müssen zudem eingeweicht werden, um Blausäure abzubauen.

Bohnen sind roh giftig
Bohnen sind roh giftig

Milch und Milchprodukte:
Viele ausgewachsene Hunde vertragen wie manche Menschen keinen Milchzucker (Laktose). Sie reagieren auf größere Mengen Milch mit Durchfall und Erbrechen. Besser geeignet sind laktosearme Produkte wie Hüttenkäse, Joghurt und Quark.

Schweinefleisch sollte nur durchgegart an Hunde verfüttert werden. Rohes Schweinefleisch kann mit dem Aujeszky-Virus verseucht sein, das bei Hunden zu einer tödlichen Gehirnentzündung führt.

Eier enthalten im rohen Eiklar Avidin, das die Aufnahme des B-Vitamins Biotin hemmt. Deshalb sollten Hunde nur hart gekochte Eier bekommen. Rohe Eier bergen zudem ein Salmonellen-Risiko.

Knochen: Vor allem Geflügelknochen können splittern und innere Verletzungen oder Darmverschluss hervorrufen. Besser geeignet sind große, weiche Rinderknochen. Auch sie bergen aber ein gewisses Risiko für Zahn- und Darmverletzungen.

Fisch enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, muss für Hunde aber gründlich von Gräten befreit werden. Größere Gräten können innere Verletzungen und Darmverschluss verursachen. Zudem sollte man bei rohem Fisch vorsichtig sein, da er Parasiten enthalten kann.

Fette und stark gewürzte Speisen belasten den Hundemagen und können Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Auf Dauer fördern sie Übergewicht und können eine Bauchspeicheldrüsenentzündung begünstigen. Hunde sollten besser magere, schonend zubereitete Kost bekommen.

Eier enthalten im rohen Eiklar Avidin, das die Aufnahme des B-Vitamins Biotin hemmt. Deshalb sollten Hunde nur hart gekochte Eier bekommen. Rohe Eier bergen zudem ein Salmonellen-Risiko.
Eier enthalten im rohen Eiklar Avidin, das die Aufnahme des B-Vitamins Biotin hemmt. Deshalb sollten Hunde nur hart gekochte Eier bekommen. Rohe Eier bergen zudem ein Salmonellen-Risiko.

Tabellen mit Lebensmitteln, die Hunde nicht essen sollten

LebensmittelGrund
Schokolade, KakaoEnthält Theobromin, das für Hunde giftig ist
Kaffee, schwarzer und grüner TeeEnthalten Koffein, das für Hunde schädlich ist
Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, SchnittlauchEnthalten schwefelhaltige Stoffe, die rote Blutkörperchen zerstören
Weintrauben, RosinenEnthalten ein unbekanntes Nephrotoxin, das zu Nierenversagen führen kann
AvocadoEnthält Persin in allen Pflanzenteilen, das giftig für Hunde ist
Macadamia-NüsseEnthalten ein unbekanntes Nervengift
AlkoholEthanol schädigt Leber und Gehirn
Xylitol und andere ZuckeraustauschstoffeKönnen Unterzuckerung und Leberschäden verursachen
Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten, Auberginen, Paprika)Enthalten Solanin in grünen/unreifen Teilen und Keimen
Rohes Schweinefleisch, Schinken, SalamiKann mit dem Aujeszky-Virus verseucht sein
Rohes HackfleischKann Salmonellen und E.coli enthalten
Roher FischKann Parasiten enthalten
GeflügelknochenKönnen splittern und innere Verletzungen verursachen
Bittermandeln, Obstkerne (Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Aprikose)Enthalten Blausäure
MilchViele erwachsene Hunde sind laktoseintolerant
Brot, Brötchen, Toast, Kuchen, Kekse, Gebäck, Knabbergebäck (Chips, Flips, Salzstangen)Enthalten viel Salz, Zucker, Fett und Gewürze
Hat Dein Hund Bauchschmerzen? Erbricht er unverdautes Futter?
Hat Dein Hund Bauchschmerzen? Erbricht er unverdautes Futter?

Symptome einer Vergiftung beim Hund?

Es ist wichtig, dass Du erkennst, wann es sich um eine Vergiftung bei Deinem Hund handelt. Wir haben hier daher die häufigsten Symptome einer Vergiftung aufgelistet:

  1. Erbrechen
  • Eines der ersten und auffälligsten Anzeichen einer Vergiftung.
  • Der Körper versucht, die giftigen Substanzen schnell wieder loszuwerden.
  • Kann von einmaligem Würgen bis zu wiederholtem, heftigem Erbrechen reichen.
  1. Durchfall
  • Ebenfalls eine Abwehrreaktion des Körpers, um Giftstoffe schnell auszuscheiden.
  • Kann von leichtem Durchfall bis zu blutigem oder wässrigem Durchfall variieren.
  • Führt schnell zu Dehydrierung, was den Zustand des Hundes verschlechtert.
  1. Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Giftige Substanzen können die Magen- und Darmschleimhaut reizen und entzünden.
  • Dies äußert sich in Bauchschmerzen, oft begleitet von lautem Jaulen oder Winseln.
  • Manche Gifte lösen auch Muskelkrämpfe und Zuckungen im Körper aus.
  1. Speicheln und Sabber
  • Manche Gifte regen die Speichelproduktion stark an.
  • Hunde speicheln dann ungewöhnlich viel oder es bildet sich Schaum vor dem Mund.
  • Oft verweigern die Hunde dann auch Futter und Wasser.
  1. Apathie und Schwäche
  • Vergiftete Hunde werden oft apathisch, teilnahmslos und sehr ruhig.
  • Sie ziehen sich zurück, reagieren kaum auf Ansprache und wirken abwesend.
  • Körperliche Schwäche zeigt sich in Zittern, Taumeln oder Zusammenbrechen.
  1. Bewusstlosigkeit und Koma
  • In schweren Fällen kann eine Vergiftung bis zur Bewusstlosigkeit führen.
  • Der Hund ist dann nicht mehr ansprechbar und liegt regungslos da.
  • Atmung und Herzschlag werden schwächer und können ganz aussetzen.
  1. Atemnot und Atemlähmung
  • Manche Gifte wie Knollenblätterpilze lähmen das Atemzentrum im Gehirn.
  • Die Atmung wird dann immer langsamer und flacher bis hin zum Atemstillstand.
  • Auch ein extrem aufgeblähter Magen kann die Atmung behindern.
  1. Herzrasen oder Herzstillstand
  • Gifte können auch den Herzrhythmus beeinflussen.
  • Die Folge ist Herzrasen mit sehr schnellem, flachem Puls.
  • Im Extremfall kommt es durch Herzversagen zum Kreislaufstillstand.
  1. Gelbsucht (Ikterus)
  • Leberschädigende Gifte wie Knollenblätterpilze führen zum Rückstau von Gallenfarbstoffen.
  • Folge ist eine Gelbfärbung von Schleimhäuten, Haut und Skleren (Augäpfel).
  • Auch Urin und Kot können auffällig orange-braun verfärbt sein.
  1. Blut im Urin oder Kot
  • Manche Gifte schädigen Nieren, Blase, Magen- oder Darmschleimhaut.
  • Sichtbares Blut im Urin oder Kot ist dann ein deutliches Warnzeichen.
  • Teerstuhl (schwarz gefärbter Kot) deutet auf Blutungen im Magen-Darm-Trakt hin.
  1. Neurologische Ausfälle
  • Gifte können das zentrale Nervensystem angreifen.
  • Mögliche Folgen sind Taumeln, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen oder Krampfanfälle.
  • Auch Verhaltensänderungen wie Unruhe, Desorientierung oder Aggression sind möglich.

Wichtig ist, dass nicht jedes Gift alle diese Symptome hervorruft. Manche Vergiftungen zeigen sehr spezifische Anzeichen. Andere Gifte führen zu sehr unspezifischen Symptomen, die auch viele andere Ursachen haben können.

Grundsätzlich gilt: Je mehr dieser Symptome ein Hund zeigt und je schwerwiegender sie sind, desto dringender ist tierärztliche Hilfe nötig. Im Zweifelsfall sollte man immer frühzeitig einen Tierarzt aufsuchen. Denn bei Vergiftungen zählt oft jede Minute, um bleibende Schäden zu verhindern.

Was tun bei Aufnahme giftiger Lebensmittel?

Wenn der Hund etwas gefressen hat, das giftig für ihn sein könnte, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und den Hund genau zu beobachten.

Wer den Verdacht hat, dass der Hund etwas Giftiges gefressen hat, sollte sofort einen Tierarzt aufsuchen. Für die Behandlung ist es wichtig, möglichst genau zu wissen, was und wieviel der Hund gefressen hat. Verpackungen mit Inhaltsstoffen können hier nützlich sein. Der Tierarzt wird dann je nach Gift und Symptomen die passende Therapie einleiten, z.B. Erbrechen auslösen, Medikohle verabreichen, Infusionen legen oder Gegenmittel geben. In schweren Fällen kann auch ein stationärer Aufenthalt nötig sein.

Hund wird beim Tierarzt untersucht.
Wenn Ihr Hund sich häufig erbricht, suchen Sie einen Tierarzt auf.

Abschließendes Fazit

Hunde sind keine Allesfresser, auch wenn sie in der Regel wenig wählerisch sind. Viele Lebensmittel des Menschen können Hunden schwer schaden. Manche Nahrungsmittel wie Schokolade, Weintrauben oder Macadamia-Nüsse sind schon in geringen Mengen hochgiftig. Andere wie rohe Kartoffeln, Bohnen oder Eier sind nur roh gefährlich, gekocht aber unbedenklich.

Im Zweifelsfall sollte man lieber vorsichtig sein und Lebensmittel weglassen, wenn man sich über ihre Verträglichkeit nicht ganz sicher ist. Die sicherste Wahl ist immer ein ausgewogenes, hochwertiges Hundefutter, das speziell auf die Bedürfnisse von Hunden abgestimmt ist. Leckerchen sollten die Ausnahme bleiben.

Zeigt der Hund Symptome einer möglichen Vergiftung, zählt jede Minute. Dann heißt es, schnell und besonnen zu handeln und sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Er ist der beste Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Ernährung und Gesundheit des Hundes.

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